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Die Grotte de Crotot liegt bei Romains (nahe Baume Les Dames)
in einem Wäldchen. Sie ist verschlossen, der Besitzer Jean-Marie führt aber gerne
Gruppen durch seine Höhle. Nach dem Eingang geht es zunächst kurz steil und eng (aber
niemals so eng wie im Jettenschluf) nach unten. Nach kurzem gebückten Gang erreicht
man das Hauptsystem, einen unterirdischen Bach, der durch die gesamte Höhle fließt und
meistens flach, aber nie tiefer als knietief ist.
Beide Seiten des Baches werden von wunderschönen Tropfsteinen der verschiedensten
Formen gesäumt; oft hat man Durchblick zu einer höher liegenden fossilen Ebene, auf der
man viele mächtige Tropfsteine ausmachen kann.
Die gesamte Befahrung ist bis auf den kurzen Einstiegsbereich leicht und absolut
faszinierend.
Auszug aus einem Befahrungsbericht, der 1998 im Höhlenwurm Nr.94 erschien:
Höhlen-Tour vom 24. Juli.98
Teilnehmer: Rene & Kollege, Willy, Markus, Volker, Jörg, Roland, Beat, Karin und div.
Französsische Höhleninteressierte.
Vor wenigen Tagen erhielten Beat und ich via E-Mail von Roland die Nachricht, dass am
Samstag eine geführte Tour in der Grotte du Crotot stattfinden würde, organisiert durch
Rene vom Höhlenteam Basel. Diese Höhle sei wirklich sehenswert und da sie unter
Verschluss steht (und das sicher auch zu Recht) wäre diese Tour eine einmalige
Gelegenheit. Es stellte sich auch noch heraus, dass es sich um eine sehr gemütliche
Höhle handeln müsse, die als einzige Schwierigkeit ein paar tiefere Wasserlöcher
aufweise.
(...)
Am vereinbarten Treffpunkt können wir uns bei strahlendem Sonnenschein in aller
Ruhe umziehen und sogar noch ein zweites Frühstück zu uns nehmen. Der Führer verteilt
unterdessen an jene, die wollen, Fischerstiefel. In der Höhle stellt sich dann auch
heraus, dass der Wasserstand leicht über der normalen Stiefelhöhe liegt, was für
gewöhnliche Stiefelträger ein kühleres Fussbad bedeutet.
So gegen 11 Uhr 30 starten wir in die Höhle. Der Einstieg lässt allerdings nicht viel
von Gemütlichkeit erkennen. Es sieht hier eher steil und eng aus. Aber kaum ist man unten
beim Bachlauf angelangt, öffnet sich ein grösserer Gang. Unter der kundigen Führung von
Rene ziehen wir los. Nach kurzer Zeit zeigen sich wunderschöne weisse (!) Tropfsteine,
Versinterungen usw. Staunend und den Blick immer nach oder auf die Seitenwände gerichtet
gehen bzw. straucheln wir Rene nach.
Für mich ist dieser ganze Spaziergang um so angenehmer als dass nicht ich das rote
Schlusslicht bin. Je weiter wir vorstossen, desto tiefer und grösser werden die
Wasserlöcher. Da ich natürlich keine Fischerstiefel trage, schleiche ich dann möglichst
am Rand der Wasserlöcher entlang oder versuche mit darüber hinweg zu stemmen. Aber es
kommt wie es kommen muss. Irgendwann ist eine Wasserlache zu tief und zu gross und das
kühle Fussbad wird zur Tatsache. Irgendwann stossen wir auf eine Art Halle, in der ein
Tropfstein schöner als der andere aussieht. Und wenn man den Schilderungen von Rene
glauben darf, gibt es in dieser Höhle noch Seitengänge, die beinahe unberührt sind (und
es auch bleiben sollen) mit wunderschönen Tropfsteinen und Versinterungen.
Als einzige "schwierige" bzw "schmierige" Stelle erweist sich eine
Lehmpassage, die so aussieht als könnte sie Gummi-Stiefel zum Verschwinden bringen.
Glücklicherweise überwinden wir die Stelle ohne Verlust, dafür mit einigen Gramms
an Lehm. Allerdings liegen bei der nächsten Wasserstelle Bürsten bereit und so sind wir
wieder geputzt und gekämmt. Schliesslich gelangen wir zum hintersten Punkt unserer Tour
und legen einen kleine Rastpause ein. Den beiden Bäuchles wird es aber schon bald
zu langweilig und so machen sie sich auf den Rückweg, um unterwegs ein paar Fotos
anzufertigen. (...) Trotz dem vielen Knipsen kommen wir wieder zu der
Ausgangspassage. Ohne grosse Hektik kämpft sich einer nach dem anderen nach oben, um an
das helle Sonnenlicht zu treten.
(...)
Es war wirklich eine wunderschöne Höhlentour. Herzlichen Dank an Rene Kimmich vom
Höhlenteam Basel für die Organisation!!!
Karin Fünfschilling
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