kanu.gif (5274 Byte)


RHS-Studienfahrt 1999

 8.10. 9.10. 10.10. 11.10. 12.10. 13.10. 14.10. 15.10. 16.10.

 

Planung

Vor-Touren

Die Fahrt

 

zurück

Home

 

Mittwoch 13.10.

Als wir früh am Morgen aufwachen sahen wir draußen nur Bäume. Nein das ist kein Traum, wir sind immer noch mitten im Wald. Es ist einfach toll, aus dem Wohnmobil tretend, von einer morgendlichen Waldstimmung begrüßt zu werden. Dennoch räumen wir bald unsere Sachen zusammen und fahren wieder in Richtung Zivilisation.

Zurück in Ornans stürmen wir einen Supermarkt  - unsere Lebensmittel sind wirklich knapp geworden. Wir müssen ein ziemlich komisches Bild für die Franzosen abgeben: eine Gruppe von strahlenden Gesichtern, die von einem Supermarktregal zum nächsten läuft, und sich dort dankbar und begeisterungsfähig an diversen Lebensmittel lautstark erfreuen kann. Nach einem provisorischen Frühstück auf dem Supermarktparkplatz, beschließen wir, zur Quelle der Loue zu wandern. Schon wenig später fahren wir immer tiefer in die Berglandschaft hinein, durch verschlafene Dörfer und vorbei an tiefen Abgründen. Manchmal knnen wir in der Tiefe die vertraute Loue erspähen. Schließlich geht es nur noch zu Fuß weiter.

Wellengefahr am FlussUnten am Fluss werden wir von einigen Schildern begrüßt, die uns vor einem Brtreten des Flußbettes warnen, weil der Wasserspiegel aufgrund des nahegelegenen Wasserwerkes sehr schnell ansteigen könne. Mit dieser Vorkenntnis beginnt also unsere Wanderung. Wir folgen einem kleinen Pfad, der sich parallel zum Fluß immer tiefer in das Bergmassiv hinein schlängelt und uns durch einen wunderschönen Wald mit bemoosten Bäumen und Felsen führt.Wasserfall Trotz der Warnung können wir irgendwann nicht mehr widerstehen und so wagen wir uns zum Flußbett, um uns zu erfrischen oder von Stein zu Stein springend zu beeindruckenden Wasserfällen zu gelangen. In vielen, vielen Jahren haben die im Wasser gelösten Stoffe ein versteinertes Flussbett mit bizarren Formen entstehen lassen. Einige von uns trauen sich auch mit den Füßen in das eiskalte Wasser oder gönnen sich sogar ein Vollbad, das mit anfänglichem lauten Gekreische wegen des Kälteschocks - und einem späteren Hochgefühl und innerer Wärme verbunden ist.

Die Quelle in der FelswandDanach wird der Pfad immer steiler, und plötzlich sehen wir ein riesiges Wehr, das den Wasserstand des Flusses regulieren kann. Jetzt verstehen wir die Warnungen! Beeindruckt gehen wir weiter bis unser Weg vor einer riesigen Felswand endet, wir sind am Ziel. Wir fühlen uns unglaublich klein, vor der gigantischen Felswand, aus der mit unvorstellbarer Ruhe und Kraft das Wasser der Loue fließt. Wir müssen uns erst einmal setzen, um dieses gigantische Naturschauspiel begreifen und genießen zu können. Wir könnten wirklich stundenlang an diesem Ort bleiben, würde sich nicht ein nagendes Hungergefühl breitmachen. Einige von uns gestalten sich den Rückweg ein wenig abenteuerlicher, indem sie auf einer Mauer neben tiefen Abgründen entlang balancieren - unser Weltbild bezüglich der Bedeutung des Menschen in der Großartigkeit der Natur hat sich vollkommen verändert.

Am Abend gönnen wir uns den vermeintlichen Luxus, Essen zu gehen. Die Speisekarte verstehen wir allerdings nicht wirklich und die Rechnung noch weniger. Nebenbei fehle uns der Sternenhimmel. Wir sind eben richtige Naturfreaks geworden. Unsere anschließende nächtliche Wanderung durch Ornans mit süßem, französischem Cidre ist jedoch ein gelungener Abschluß dieses Tages.

Umwerfende Aussicht am Abgrund ;-)

zum Seitenanfang  

letzte Änderung: 31.12.99 13:52